- Die blaue Blume
- Die blaue BlumeAls geheimnisvolles Symbol erscheint die »blaue Blume« in dem Romanfragment »Heinrich von Ofterdingen« (1802) des Dichters Friedrich von Hardenberg (Novalis). Zu Beginn des Romans erfährt der junge Dichter Heinrich von Ofterdingen durch einen fremden Reisenden von der wunderbaren Blume. Sein ganzes Verlangen richtet sich von diesem Augenblick an darauf, sie zu finden: »Die blaue Blume sehn ich mich zu erblicken. Sie liegt mir unaufhörlich im Sinn, und ich kann nichts anderes dichten und denken.« Heinrich Heine nimmt darauf in seiner Prosaschrift »Geständnisse« Bezug: »Die blaue Blume als das Symbol der romantischen Sehnsucht hat Novalis in seinem Roman »Heinrich von Ofterdingen« erfunden und gefeiert.« In Wirklichkeit ist die »blaue Blume« schon vor der Zeit der Romantik zu finden. Sie gehört in die Volkssage, in der vielfach von einer blauen Wunderblume berichtet wird, die einer zufällig findet und die ihm den Zugang zu verborgenen Schätzen eröffnet. - Wenn man heute von jemandem sagt, er suche nach der »blauen Blume«, so bringt man damit meist zum Ausdruck, dass man ihn für einen Träumer hält, für jemanden, der sich nicht auf dem Boden der Realität bewegt.
Universal-Lexikon. 2012.